Bräute des Mondes
Feb. 2nd, 2015 10:31 pm![[personal profile]](https://www.dreamwidth.org/img/silk/identity/user.png)

Titel: Bräute des Mondes
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Wörter: 35.000
Inhalt:
Nachdem auch Gwendolyn Copperpotts dritte Lehrmeisterin unter recht ungewöhnlichen Umständen das Zeitliche segnet, bleibt der jungen Hexe nichts anderes übrig, als sich auf die Suche nach Nummer vier zu begeben. An sich kein Problem, wenn man es versteht, sich aus den Angelegenheiten der Schattenvölker herauszuhalten. Zu dumm, dass Gwendolyns Stärke eher darin liegt, sich ungefragt einzumischen.
Auszug:
"Nun?", fragte Lethe und sah Gwendolyn mit hochgezogener Augenbraue an. Lächelnd nahm die Angesprochene das Haar des Einhorns aus der Tasche. Es schimmerte seidig im Mondlicht und brachte einen Hauch der Unschuld und Reinheit des Tieres dem es gehört hatte, auf diese Lichtung.
"Ich habe deine erste Aufgabe erfüllt", erklärte Gwendolyn etwas feierlicher vielleicht als nötig gewesen wäre und hielt die Hand in die Höhe. Lethe streckte ihre eigene aus und ließ das Haar zu sich schweben. Ohne eine Formel ausgesprochen oder einen Zauberstab benutzt zu haben, wie ihr Gegenüber feststellte. Die Führerin des Reigens aber ließ ihr keine Zeit sich zu wundern, denn sie sprach erneut.
"Du siehst ein wenig ... mitgenommen aus, kleines Mädchen. Hattest du Schwierigkeiten?" Sie sah nur kurz von dem Haar in ihrer Hand auf, um Gwendolyn einen Blick zuzuwerfen. Es war dieser Blick, der die junge Hexe dazu brachte, etwas zu tun, das ihr normalerweise fern lag. Angeben wie ein Gockel im Hühnerstall.
"Schwierigkeiten?", wiederholte sie lächelnd und wippte auf den Zehenspitzen auf und ab. "Nicht wirklich. Jedenfalls nichts, womit ich nicht fertig geworden wäre, wie du siehst." Ihr wurde schon in dem Moment, in dem sie die Worte sprach klar, dass sie hier einen Fehler beging und der Führerin des Reigens ins offene Messer rannte, aber sie konnte einfach nicht anders.
"Das freut mich", meinte Lethe und lächelte ebenfalls. Dann ließ sie das Einhornhaar achtlos in die Dunkelheit neben ihrem Thron fallen. Bestürzt sah Gwendolyn, wie eine klauenbewehrte Hand aus der Finsternis in die Höhe schoss, das Haar schnappte und es in den Schatten zog. "Dann wird es dich ja nicht stören", fuhr indes die Mondbraut fort. "Dass deine nächste Aufgabe ein wenig ... schwieriger zu bewältigen sein wird nicht wahr?" Ihr Lächeln war so kalt, dass es einen Vulkan in einen Eisberg hätte verwandeln können.
"Würde es eine Rolle spielen,wenn es mich stört?", entgegnete Gwendolyn, deren schmerzende Beine um eine Ruhepause bettelten. Lethe gab sich den Anschein über diese Frage nachzudenken, bevor sie lakonisch:
"Mhm. Nein!", erwiderte.